Kriege machen blind - in mehrfacher Hinsicht
Erich Kästners Gedicht "Monolog des Blinden" erschien 1929 in der Sammlung "Lärm im Spiegel" als innerer Monolog eines Betroffenen.
Die Person mit Seh-Behinderung ist „aufmerksamer/wissender/sehender“ als die Menschen ohne Behinderung. Das heißt, Letztere sind hier die Eingeschränkten in der Wahrnehmung ihrer Umwelt. "Sie sehen nicht, weil sie nicht wissen wollen. Um diesen Umstand weiß aber der Blinde."
Das Gedicht ist also eine Warnung an die Leser, nicht die Augen zu verschließen und wachsam zu sein.
"...Meine Augen hatten im August ihren zwölften Sterbetag.
Warum traf der Splitter nicht die Brust und das Herz, das nicht mehr mag?...
Krieg macht blind.
Das sehe ich an mir..."
Erich Kästner, 1929
Kriege machen blind - in mehrfacher Hinsicht. Erich Kästner behandelte das Thema „Blindheit“ in zwei Gedichten: Der Blinde und Monolog des Blinden. "Ein Blinder ist jemand, der nicht sieht – in vielerlei Hinsicht: Auch „Verblendung“, geistige Blindheit, Unerfahrenheit, Unwissenheit sogar Dummheit können Bedeutungskomponenten des Wortes sein."
Als die Nationalsozialisten am 10. Mai 1933 die Kampagne "Wider den undeutschen Geist" begannen, indem sie Bücher und Bilder unliebsamer Künstler verbrannten, waren auch Werke von Erich Kästner darunter. Seine zeitkritischen und satirischen Texte hatten ihn in Ungnade fallen lassen. "In dieser breit angelegten Aktion in Berlin und 18 weiteren deutschen Universitätsstädten ging es darum, das deutsche Geistesleben von jenem Gedankengut zu «säubern», das die Nazis als «undeutsch» einstuften. Sie setzten Gedanken in Flammen.
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