DAS GEHT AN DICH
Das geht an Dich und mich und jeden:
Mehr sein, weniger reden,
weniger sagen, fragen, klagen,
mehr die Wärme nach innen schlagen;
unsere Zungen in Züchten halten,
nicht immer die ewig alten Sätze und Plätze wiederkäuen,
Phrasen und Fratzen in allem scheuen,
langsam prüfen,
sich gern bescheiden,
alles schnelle Vorurteil meiden;
uns genügen im Unentbehrlichen,
uns vereinfachen,
uns verehrlichen,
eins
vom Kindes- zum Greisenleben:
weise,
weise zu werden streben.
CHRISTIAN MORGENSTERN - DAS GEHT AN DICH, LYRIK_MUSIK #literaturforum, YouTube, 25.07.2020
Rezitation: Jürgen Goslar
"Kennst Du das Land, wo die Kanonen blüh`n?"
"Wie kann eine Nacht so still sein?"
Rezitation: Matthias Habich
„Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort.“
"Sieh, dass Du Mensch bleibst:
Mensch sein ist vor allem die Hauptsache. Und das heißt: fest und klar und heiter sein, ja heiter trotz alledem und alledem, denn das Heulen ist Geschäft der Schwäche."
Rosa Luxemburg, 1916
Am Anfang war das Wort.
„Du musst das Leben nicht verstehen."
Rainer Maria Rilke „Du musst das Leben nicht verstehen", Lyrik für Puristen, YouTube, 14.10.2013
Rezitation: Fritz Stavenhagen
Ben Becker feat. Schiller – Am Anfang war das Wort, Lorenz Jahn, YouTube, 24.05.2015
Rezitation: Ben Becker
"Das Leben war das Licht der Menschen."
"Wenn es nur einmal so ganz stille wäre."
Wenn es nur einmal so ganz stille wäre - Rainer Maria Rilke, doparminos, YouTube, 26.12.2018
Rezitation: Gottfried John
Weil Du nicht da bist
Mascha Kaléko "Weil du nicht da bist", 3001 Gedichte, YouTube, 08.02.2022
Rezitation: Volker Robert Wilde
"Was ist die Welt?"
HUGO VON HOFMANNSTHAL - WAS IST DIE WELT, LYRIK_MUSIK #literaturforum, YouTube, 03.07.2021
Rezitation: André Jung
Das Eisenbahngleichnis
Erich Kästner - Das Eisenbahngleichnis, Textkompott, YouTube, 26.03.2020
Rezitation: Johannes Jander
WIR KÖNNEN NIE
Wir können nie, was um uns lebt und webt, erstaunt und tief genug betrachten;
denn unser Sinn, zur Flachheit neigend, strebt zu oft danach, die Dinge zu missachten.
Indes der Mensch nach Unerhörtem hascht, erstirbt der feine Sinn ihm für das Kleine;
und was ihn nicht als Wunder überrascht: das dünkt ihm das Natürliche, Gemeine.
Und doch ist Wunder diese ganze Welt!
Und nichts in ihr ist einfach und gewöhnlich.
Denn wir vergessen stets - sie steht und fällt mit dir, mit mir: sie ist durchaus persönlich.
CHRISTIAN MORGENSTERN - WIR KÖNNEN NIE, WELT, LYRIK_MUSIK #literaturforum, YouTube, 09.12.2022
Rezitation: Jürgen Goslar
Was es ist
ERICH FRIED - WAS ES IST II, LYRIK_MUSIK #literaturforum, YouTube, 19.09.2018
Rezitation: Katja Riemann
Weltgeheimnis
Hugo von Hofmannsthal „Weltgeheimnis", Lyrik für Puristen, YouTube, 29.10.2013
Rezitation: Fritz Stavenhagen
"Der tiefe Brunnen weiß es wohl."
Mit leichtem Gepäck
Hilde Domin - Mit leichtem Gepäck, Gedichteleserin, YouTube, 10.08.2022
Rezitation: Tina D. Schwarzkopf
Nachtgedanken
Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht. Ich kann nicht mehr die Augen schließen, und meine heißen Tränen fließen.
Die Jahre kommen und vergeh`n! Seit ich die Mutter nicht geseh`n, zwölf Jahre sind schon hingegangen; es wächst mein Sehnen und Verlangen.
Mein Sehnen und Verlangen wächst. Die alte Frau hat mich behext, ich denke immer an die alte, die alte Frau, die Gott erhalte!
Die alte Frau hat mich so lieb, und in den Briefen, die sie schrieb, seh` ich, wie ihre Hand gezittert, wie tief das Mutterherz erschüttert.
Die Mutter liegt mir stets im Sinn. Zwölf lange Jahre flossen hin. Zwölf lange Jahre sind verflossen, seit ich sie nicht ans Herz geschlossen.
Heinrich Heine „Nachtgedanken", Lyrik für Puristen, YouTube, 12.12.2011
Rezitation: Fritz Stavenhagen
"Denk ich an Deutschland in der Nacht,
dann bin ich um den Schlaf gebracht.
Ich kann nicht mehr die Augen schließen,
und meine heißen Tränen fließen."
Deutschland hat ewigen Bestand, es ist ein kerngesundes Land, mit seinen Eichen, seinen Linden werd` ich es immer wiederfinden.
Nach Deutschland lechzt' ich nicht so sehr, wenn nicht die Mutter dorten wär; das Vaterland wird nie verderben, jedoch die alte Frau kann sterben.
Seit ich das Land verlassen hab, so viele sanken dort ins Grab, die ich geliebt - wenn ich sie zähle, so will verbluten meine Seele.
Und zählen muß ich - mit der Zahl schwillt immer höher meine Qual. Mir ist, als wälzten sich die Leichen auf meine Brust - Gottlob! Sie weichen!
Gottlob! Durch meine Fenster bricht französisch heit`res Tageslicht. Es kommt mein Weib, schön wie der Morgen, und lächelt fort die deutschen Sorgen.
Die Lösung
Kurt Tucholsky „Die Lösung“ (1931), Lyrik für Puristen, YouTube, 25.01.2016
Rezitation: Jürgen Goslar
"Sollen sie doch barfuß laufen."
Letzte Worte
Elisabeth oder Annette von Droste-Hülshoff - Letzte Worte, Gedichteleserin, YouTube, 09.05.2022
Rezitation: Tina D. Schwarzkopf
"Wo ich weile, dort ist Frieden."
Nähe des Geliebten
Johann Wolfgang von Goethe- Nähe des Geliebten, Gedichteleserin, YouTube, 17.09.2021
Rezitation: Tina D. Schwarzkopf
"Ich bin bei dir."
Vereinsamt
"Weh dem, der keine Heimat hat."
ICH DENK AN DICH
Kennst du das auch
HERMANN HESSE - KENNST DU DAS AUCH, LYRIK_MUSIK #literaturforum, YouTube, 04.02.2014
Rezitation: Robert Stadlober
RAINER MARIA RILKE - ICH DENK AN DICH, LYRIK_MUSIK #literaturforum, YouTube, 14.12.2022
Rezitation: Jürgen Goslar
Bevor ich sterbe
ERICH FRIED - BEVOR ICH STERBE, LYRIK_MUSIK #literaturforum, YouTube, 24.10.2019
Rezitation: Konstantin Wecker