Blindness
"Man sieht nur mit dem Herzen gut.
Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."
Antoine de Saint-Exupéry
* * * Frozen * * *
"...Du bist so erfüllt davon, wieviel du kriegen kannst. Du verschwendest deine Zeit mit Hass und Reue...
Du siehst nur, was deine Augen sehen wollen... Du bist eingefroren, wenn du dein Herz nicht öffnest...
Wenn ich dein Herz schmelzen könnte."
Writer(s): Madonna Ciccone, Patrick Leonard Lyrics powered by www.musixmatch.com | songtexte.com, Übersetzung Madonna - Frozen
"Everyone thinks of changing the world.
But no one thinks of changing himself."
Leo Tolstoi
"Some of us think holding on makes us strong.
But sometimes it is letting go."
Hermann Hesse
Kriege machen blind - in mehrfacher Hinsicht. Erich Kästner behandelte das Thema „Blindheit“ in zwei Gedichten: Der Blinde und Monolog des Blinden. "Ein Blinder ist jemand, der nicht sieht – in vielerlei Hinsicht: Auch „Verblendung“, geistige Blindheit, Unerfahrenheit, Unwissenheit sogar Dummheit können Bedeutungskomponenten des Wortes sein." Das Gedicht "Der Blinde" erschien erstmals am 20. September 1931 in der Neuen Leipziger Zeitung. Das Gedicht "Große Zeiten" behandelt dasselbe Thema.
Als die Nationalsozialisten am 10. Mai 1933 die Kampagne "Wider den undeutschen Geist" begannen, indem sie Bücher und Bilder unliebsamer Künstler verbrannten, waren auch Werke von Erich Kästner darunter. Seine zeitkritischen und satirischen Texte hatten ihn in Ungnade fallen lassen. "In dieser breit angelegten Aktion in Berlin und 18 weiteren deutschen Universitätsstädten ging es darum, das deutsche Geistesleben von jenem Gedankengut zu «säubern», das die Nazis als «undeutsch» einstuften. Sie setzten Gedanken in Flammen.
Der Blinde | Erich Kästner
Lyrik für Puristen, Rezitation: Fritz Stavenhagen, YouTube, 20.06.2014
"...Warum bleibt denn niemand stehen?
Ich bin blind, und ihr seid blind.
Euer Herz schickt keine Grüße... Tut, als wäre nichts gescheh`n.
Aber merkt euch diese Zeile:
„Wer nichts sieht, wird nicht geseh`n.“ "
Große Zeiten | Erich Kästner
Lyrik für Puristen, Rezitation: Fritz Stavenhagen, 08.10.2015
"Die Zeit ist viel zu groß, so groß ist sie. Sie wächst zu rasch. Es wird ihr schlecht bekommen...
Wer warnen will, den straft man mit Verachtung. Die Dummheit wurde zur Epidemie.
So groß wie heute war die Zeit noch nie. Ein Volk versinkt in geistiger Umnachtung."
"Wisst Ihr wie schön die Welt ist?"
Heinz Rühmann über die Mikrobe der Menschlichen Dummheit
"...Millionen junger Menschen, die nicht kämpfen wollen, bekämpfen Millionen anderer junger Menschen, die ebenfalls nicht kämpfen wollen. Und die Errungenschaften der Wissenschaft scheinen zu keinem anderen Zweck errungen zu sein, als um all dieses Errungene wieder zu zerstören. Das ist die Welt von heute.
Aber kann das Morgen nicht anders sein?"
"...Und nach dem Gesetz, dass ein Mittel gegen eine Krankheit immer dann gefunden wird, wenn diese Krankheit ihren Höhepunkt erreicht hat - wenn sie schier unerträglich geworden ist - nach diesem Gesetz muss heute oder morgen die Mikrobe der menschlichen Dummheit gefunden werden.
Und wenn es uns gelingt, ein Serum gegen die Dummheit zu finden - diese entsetzlichste aller ansteckenden Krankheiten - dann wird es im Nu keinen Hass und keine Kriege mehr geben und an die Stelle der internationalen Diplomatie wird der gesunde Menschenverstand treten. Die Dummheit tot - welch phantastische Perspektive.
Nur in der Liebe, wo sie jedes Maß übersteigt, die Dummheit, da ist sie entzückend und liebenswert...
"Was uns fehlt ist Freude. Was wir brauchen ist Hoffnung. Was uns gut tut ist Zuversicht. Wonach wir verschmachten ist Frohsinn."
"Wenn man nach 2 Weltkatastrophen eine dritte plant, dann muss doch irgendetwas mit den Gehirnen der Menschen nicht in Ordnung sein."
Von der Dynamik der Intelligenz
Essay von Stefanie Krekeler auf Novo (DsW | Kommentare & Artikel)
Intelligenz hat biologische Grundlagen, ist aber ein kulturelles und dynamisches Phänomen.
In Deutschland scheint eine beträchtliche Zahl von Menschen der deprimierenden Idee zugeneigt zu sein, das Land sei wegen sinkender Intelligenz der Gesamtbevölkerung infolge zu vieler Kinder aus schlechtem Hause dem Untergang geweiht. Steht es wirklich so schlimm um uns? Was genau ist Intelligenz eigentlich? Die Entwicklungspsychologin Elsbeth Stern antwortete einst auf diese Frage in einem Zeit-Interview: „Genau weiß man das nicht. Aber man kann sie mit Intelligenztests sehr genau messen. Sie drückt aus, wie effizient das Gehirn arbeitet. Wie gut man logische Schlüsse ziehen kann. Und, sehr wichtig: wie gut man sich geistig auf neue Situationen einstellen kann.“
In der Fachwelt gibt es keine Einigkeit darüber, wie Intelligenz zu definieren sein könnte. Sie kann als alleinige Größe oder als Bündel zahlreicher Einzelfähigkeiten begriffen werden. Die verschiedenen Modelle führen auch zu Unterschieden in der Konstruktion von Intelligenztests. Es gibt kein Maß für die absolute Intelligenz eines Menschen. Mithilfe von Intelligenztests lassen sich aber Aussagen über Unterschiede innerhalb einer Gruppe treffen.
Wichtiger als sie zu messen ist es freilich, seine Intelligenz zu nutzen. Was der Einzelne mit seiner Intelligenz anfängt, ist höchst unterschiedlich. In Abhängigkeit von z.B. Alter und Beruf werden verschiedene Kompetenzen gefordert und entwickelt. Glücklich können sich all jene schätzen, deren geistige Fähigkeiten gefordert werden, weil sie einen Beruf haben, der ihnen Denken abverlangt und die Möglichkeit gibt, sich intellektuell weiterzuentwickeln. Die meisten von uns müssen bei der Arbeit keineswegs ans Limit gehen; der Beitrag der Quantenmechaniker zum Bruttosozialprodukt liegt nach wie vor unter dem der Gemüsehändler.
Zwar mag der Einzelne immer wieder an seine Grenzen stoßen und gelegentlich auch an die Grenzen seiner geistigen Fähigkeiten. Doch auch diese sind nicht festgeschrieben. Eine entsprechende Förderung vorausgesetzt, dürften keineswegs jedem alle Aufgaben, aber vielen sehr viele Aufgaben offenstehen. Wenn man Vorstand der Bundesbank werden will, sollte man nicht aus der Gruppe der 10 % mit der niedrigsten Intelligenz kommen, aber man muss auch nicht zu den obersten 10 % gehören.
Intelligenz muss, genauso wie andere Talente, als Potenzial begriffen werden, das der Entwicklung bedarf und sich mithilfe von Förderung, Interesse, Motivation und Disziplin entwickeln lässt.
Intelligenz kann nicht für sich allein betrachtet werden. Sie hat biologische Grundlagen, ist aber ein kulturelles Phänomen, das sich im menschlichen Miteinander entfaltet. Sie ist ihrer Natur nach dynamisch.
Wenn wir uns also Sorgen machen wollen, dann nicht wegen „schlechter Gene“, sondern wegen einer Kultur der Stagnation, die Untergangsfantasien gebiert, statt uns zu beflügeln.
"Bonhoeffers Theorie der Dummheit"
"Dietrich Bonhoeffer ist der Meinung, dass dumme Menschen gefährlicher sind als böse. Denn während wir gegen böse Menschen protestieren oder sie bekämpfen können, sind wir gegen dumme Menschen wehrlos - Argumente stoßen auf taube Ohren. Bonhoeffers berühmter Text, den wir für dieses Video leicht bearbeitet haben, dient jeder freien Gesellschaft als Warnung davor, was passieren kann, wenn bestimmte Menschen zu viel Macht erlangen."
"Soviel ist sicher: **Dummheit** ist im Grunde kein **intellektueller**, sondern ein **moralischer** Defekt. Es gibt Menschen, die intellektuell bemerkenswert beweglich und dennoch dumm sind. Und andere, die intellektuell stumpf, aber **alles andere** als dumm sind."
"Es zeigt sich, dass jeder starke Machtzuwachs, sei er nun politischer oder religiöser Natur, einen großen Teil der Menschheit mit Dummheit **infiziert**.
Es ist fast so, als sei dies ein soziologisch-psychologisches Gesetz, wonach die Macht des einen die Dummheit des anderen braucht.
Der Prozess, der hier am Werk ist, besteht nicht darin, dass bestimmte menschliche Fähigkeiten, wie der Intellekt, plötzlich **versagen**.
Vielmehr scheint es so zu sein, dass der Mensch unter dem überwältigenden Einfluss der steigenden Macht seiner inneren Unabhängigkeit beraubt wird und mehr oder weniger bewusst seine autonome Position **aufgibt**."
docs.google.com, "Bonhoeffers Theorie der Dummheit" von sproutsschools.com
Karl Wiemann, Nobelpreisträger
David Autor, Wirtschaftsprofessor, MIT
Elke Menzel, Partner, Hoffmann-Institut
"Wie Frieden?"
"Wir glauben an unsere rationale Sichtweise, weil wir unsere Gefühle, die wir ja als irrational einstufen, beiseite schieben können. Gefühle sind uns zur Gefahr geworden und müssen ausgeschaltet werden.
Ein Denken dagegen, das befreit ist von Mitgefühl, von der Fähigkeit, Schmerz zu teilen, Leid zu verstehen und Verbundenheit mit allen Lebewesen zu empfinden, wird als realistisch eingestuft. Wie kommt es zu dieser Paradoxie? (...) Marcel Proust zur "unmöglichen Wirklichkeit":
"Wie können wir den Mut haben, in einer Welt zu überleben, wo die Liebe durch eine Lüge ausgelöst wird und nur aus dem Bedürfnis besteht, unser Leiden von denen lindern zu lassen, die es uns zugefügt haben?"
Proust erkannte etwas fundamental Bedeutsames: Nämlich die Sehnsucht in unseren, dem Gehorsam gewidmeten Kulturen, von denen erlöst zu werden, die uns zum Leiden brachten, verbunden mit der Unfähigkeit, diese als Täter zu erkennen.(...)
Was rettet uns aus dieser Notlage, die eine Trennung von den eigenen Gefühlen mit sich bringt? Paradoxerweise schreibt der Dalai Lama: "...können wir uns selbst nur helfen, während wir dem Anderen helfen."
Die Voraussetzung für das Überleben unserer Spezies sind Liebe und Mitgefühl.
Unsere Fähigkeit, anderen beizustehen und ihren Schmerz zu teilen. Leid zu verstehen bedeutet, wirkliche Empathie zu haben. Das Gefühl der Verbundenheit mit allen Lebewesen kann nur erreicht werden, wenn wir erkennen, dass wir alle vereint und voneinander abhängig sind.(...)
Nicht Profit, Eigenvorteil und Größe, sondern Empathie und Kooperation führen uns in eine Zivilisation, die menschlicher ist, als die gegenwärtige."