Dieses Gedicht von Erich Fried ist ein Gedicht gegen das Unrecht und wurde von ihm als Reaktion auf den Holocaust geschrieben. Er betont, dass er nicht als Fremder oder Feind spricht, sondern als Freund und als jemand, der die Schrecken des Holocausts selbst miterlebt hat und erwähnt, dass seine Verwandten in den Gaskammern und Öfen umgekommen sind.
"Seit dem Judenmord des Hitlerfaschismus führt in Westeuropa ein kollektives Schuldgefühl oft dazu, dass jede Kritik an Juden und dem Staat Israel unterbleibt. Dabei wird kurzerhand beides gleichgesetzt. Parteinahme für die Zionisten und Kritiklosigkeit gegenüber Israel gilt vielen als Wiedergutmachungspflicht.
Erich Fried, nach dem deutschen Einmarsch in Wien 1938 selbst als Jude verfolgt, empfindet außer Solidarität mit allen unschuldig Verfolgten und Benachteiligten auch Mitverantwortlichkeit für das, was Juden in Israel den Palästinensern und anderen Arabern antun."*
Das Gedicht ist eine Mahnung gegen das Vergessen und eine Aufforderung, sich gegen das Unrecht zu stellen.
*aus: "Höre Israel: Gedichte gegen das Unrecht", Erich Fried, (SEMITedition) Taschenbuch – 1. September 2010
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