Schock: Pistorius im Flecktarn auf Panzer - jetzt reicht`s!

Veröffentlicht am 28. November 2024 um 15:35

...Klappe - die Zwölfte oder so:

Die neue Wahlkampagne der SPD könnte für mich abstoßender nicht sein.

Vorgestern veröffentlichte die SPD auf Instagram ein - %~#&§!*$-# - Plakat mit Boris Pistorius im Flecktarn auf einem Panzer mit selbstgefälligem, entschlossenem Blick in die Ferne. Im Hintergrund eine Deutschlandfahne, der Winkel (Panzer, Blick, Fahne): schräg nach rechts.

Diese Rechtsausrichtung soll wohl "nach vorne gehen" suggerieren (oder etwa gen Osten?), tatsächlich aber sagt sie nichts anderes als "nach rechts"...

Der Slogan zum martialischen Wahlplakat: „Wir kämpfen für Deine Sicherheit – Kämpfst auch Du an unserer Seite? Mach mit: spd.de."

Mir fehlen die Worte -

...und auch mein Mageninhalt samt Galle. Und auch die SPD kann weg.

"...Du möchtest dich an unserer Seite für die Sozialdemokratie einsetzen? Dann werde jetzt Mitglied. Link in Bio. #wirkaempfenfuerdich"..."

https://www.instagram.com/p/DC1J6FOoT9x/?utm_source=ig_embed&utm_campaign=loading

Nein - das möchte ich nicht!

Ich muss jetzt etwas zugeben: diesen Beitrag habe ich gestern begonnen, zigmal geändert und schließlich auf heute vertagt. Was soll man denn dazu sagen? Anscheinend geht es Anderen auch so, denn es gibt bisher lediglich 3 mediale Reaktionen dazu:

Der Westen schrieb darüber ("Pistorius in Tarnjacke: SPD-Nachwuchs eskaliert – „Wir sind nur noch schockiert“ ", Untertitel: "Die Jusos flippen aus") und heute früh dann der Merkur ("„Dachte erst, das sei ein Scherz“: Pistorius lässt nicht nur Linken-Politiker fassungslos zurück"). Und Jens Berger erwähnte ihn in seinem Artikel in den NachDenkSeiten ("Die SPD geht in den Wahlkampf – man kann nicht so viel fressen, wie man kotzen möchte"- ein derart emotionaler Text, den ich so auch noch nie von ihm gelesen habe.

Im Merkur steht heute, dass Luigi Pantisano das erst für einen Scherz hielt. Genau so ging`s mir auch! Ich war überzeugt, dass das ein satirisch-überzogener Fake ist, weil Pistorius vermutlich wieder irgendwas Bellizistisches von sich gegeben hatte, so meine Idee.

Aber nein - weit gefehlt! Die SPD meint das ernst, DAS ist ihre Wahlkampagne, sie werben mit und für den Krieg und rufen dazu auf! Und nochmal: mir fehlen die Worte.

Jens Berger, danke für diesen Beitrag, wirklich: DANKE:

"Die SPD geht in den Wahlkampf – man kann nicht so viel fressen, wie man kotzen möchte"

"...Stattdessen wiederholt man lieber die alten abgegriffenen Slogans, die ohnehin kein Wähler mehr ernst nimmt, und inszeniert sich martialisch als Kriegspartei. Nicht nur Willy Brandt dürfte zurzeit im Grabe rotieren. Diese SPD kann auch weg. Niemand braucht sie...

Heute ist Frieden für Sie ja kein Thema mehr, heute ist Ihnen die SPD offenbar „nicht rechts genug“...

Meinen Sie ernsthaft, es wird weitere rote Linien geben? Halten Sie das für einen Bluff? Im russischen Staatsfernsehen wird bereits über einen nuklearen „Warnschlag“ gegen eine europäische Großstadt diskutiert. Der Einsatz ist hoch, er ist der höchste, den man sich vorstellen kann. Es geht um Krieg und Frieden, um einen nuklearen Holocaust..."

Aber irgendwie – verzeihen Sie mir die direkten Worte – haben Sie doch den Schuss nicht gehört. Die Welt brennt und die SPD legt ihre alte Respekt-Schallplatte auf? Warum? Ist es Feigheit vor den Medien? Will die SPD gegen die kriegsgeilen Grünen ein Rattenrennen veranstalten, wer für die CDU der willfährigere Juniorpartner in spe ist? Geht es letztlich doch nur um Posten? Ist das so? Riskiert die SPD einen Dritten Weltkrieg für eine Juniorpartnerschaft?...

Zu sehen ist der SPD-Verteidigungsminister Pistorius, martialisch in Flecktarn auf einem Panzer in die Ferne (Richtung Moskau?) blickend. Der Slogan dazu: „Wir kämpfen für Deine Sicherheit – Kämpfst auch Du an unserer Seite?“. Ganz ehrlich? Man kann nicht so viel fressen, wie man kotzen möchte..."

All diese Fragen habe ich mir natürlich auch gestellt, nur: diese Kriegswerbung ist doch so dermaßen abstrus, unverantwortlich, bodenlos, unterirdisch und .... (ich weiß nicht, mir fehlt ein treffenderes Wort dafür), dass mir selbst ganz abstruse Gedanken kommen. Sowas wie: könnte das etwa eine Taktik sein? Eine Taktik im Sinne von "Good Cop - Bad Cop", um BK Scholz in ein besseres Licht zu rücken? 

Ich werde jedenfalls das Gefühl nicht los, dass da was nicht stimmt (ja, da stimmt schon lange gar nichts mehr, aber das meine ich nicht, nicht das Übliche...). Das ist einfach zu rabiat, Holzhammer ist ja kein Ausdruck dafür. Also: Taktik? Die SPD hatte vor, sich als Friedenspartei im Wahlkampf zu präsentieren, am EU-Wahlkampf anzuknüpfen (da gab`s ja schon den Versuch - und jetzt war ich gespannt, wie denn das funktionieren soll) und Scholz sprach plötzlich von Diplomatie und Verhandlungen. Er telefonierte mit Putin... Dann der Rückzug Pistorius` vor ein paar Tagen (was auf den ersten Blick aus SPD-Sicht absolut keinen Sinn machte: der einzige Hoffnungsschimmer, um nicht komplett abzustürzen, war Pistorius aufgrund seines 1. Platzes in den Umfragen (Exkurs: warum das?!)).

(An dieser Stelle eine Ergänzung /bearbeitet um 20:21): gerade lese ich den Welt-Artikel von 16:23 Uhr "Mit Pistorius stünde die SPD bei 21 Prozent, sagt der Forsa-Chef" und ohne ihn bei 15 Prozent. „...Insofern dürfte es aus rein wahlarithmetischer Sicht ein Fehler sein, Pistorius nicht als Kanzlerkandidaten aufzustellen...“ Ja, wie gesagt, das sind auch meine Gedanken. Da ist was faul, was wird denn da gespielt?)

Und jetzt das - meine Vermutung: Good Cop Scholz soll`s richten, indem er Bad Cop Pistorius in die Schranken weist, weil Good Cop ja ein Friedenskanzler sei. Das geht auch nur, wenn Pistorius kriegerisch total abdreht (sonst würde sich ja Scholz noch mehr ins Abseits katapultieren). Und: 2 Fliegen mit einer Klappe, denn man kann`s  zweitens mal so richtig militärisch-nationalistisch krachen lassen und beobachten, wie darauf reagiert wird (also wie weit man schon gehen kann...).

Hmm, das ist laut gedacht und spekuliert, aber auch nur, weil diese Kriegswerbung so unfassbar und unglaublich ist, dass man zwangsläufig beginnt, nach weiteren Gründen zu suchen. Oder ist es etwa wirklich so einfach: die SPD will Krieg, ihn führen und dafür werben, einfach nur um des Krieges Willen, des "Kriegs-Zeitgeistes", der Kriegs-Zeitenwende? Weil das Gebot der Stunde III. Weltkrieg heißt? Es sieht ja fast so aus (oder ist es eine Kombi von beidem), denn die SPD hat auf die Kritik der eigenen Jusos auf Instagram (und Weiterer) heute reagiert, indem sie doch tatsächlich das Plakat verteidigt! Und sie wollen "selbstbewusst mit der deutschen Flagge arbeiten". 😱

Willy! Bitte Willy, kehr zurück! 😭

Und wenn das unmöglich ist, dann schließe ich mich Jens Berger an: Diese geschichtsvergessene, militante, zerstörerische Kriegs-SPD mit Marktschreiermanier "kann auch weg", denn die braucht niemand.

Und zuvor: Mein Herz blutet, aber es hilft ja nichts, liebe SPD, von mir ein "Auf Nimmerwiedersehen"!


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