"Jeder Zustand, ja jeder Augenblick ist von unendlichem Wert,
denn er ist der Repräsentant einer ganzen Ewigkeit."
Johann Wolfgang von Goethe
Gespräche - mit Johann P. Eckermann, 3.11.1823
Ein paar Worte zum 1. Advent und einen Dank zum Abschied für unser plötzlich von uns gegangenes Zwergkaninchen
Die erste Adventskerze steht für Hoffnung, die zweite für Frieden, die dritte für Freude und die vierte für Liebe. So hatte ich es letztes Jahr auch am 2. Advent geschrieben, dem Friedenssonntag, der zufälligerweise auch mit dem Internationalen Tag der Menschenrechte zusammenfiel.
Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte bildet die Grundlage für den Weltfrieden. Es war ein schöner Zufall und ein noch schönerer Gedanke, gerade im Zusammenspiel mit der ersten Kerze und deren Zeichen für Hoffnung.
Das ist nun 1 Jahr her und - was soll ich sagen? Der Frieden steht zumindest noch immer in der UN-Charta und in unserem Grundgesetz. Und wir sind noch nicht alle in einem Groß- oder Weltkrieg. Allerdings haben sich die bestehenden Kriege drastisch ausgeweitet und es kamen sogar neue dazu.
Da gibt es vermehrt Momente, in denen ich sehr müde bin.
Damit meine ich bestimmt nicht kriegsmüde - was ist das überhaupt für ein Wort und v.a. wie kann man das auch noch als Vorwurf negativ konnotiert verwenden? Wäre ich kriegsmüde, dann würde das ja unterstellen, ich sei irgendwann einmal kriegsmunter gewesen, kriegsbegeistert vielleicht sogar. Nur nach so langer Zeit ließe das nach, man würde kriegsmüde werden. Was für ein fürchterliches Wort. Fürchterlich auch, wer das für seine Argumentation verwendet und damit den Menschen von Natur aus eine Kriegsbegeisterung unterstellt, die nur irgendwann die Tendenz hätte, nachzulassen. Was ist das für ein Menschen- und Weltbild?
Man kann dem Wolf nur wünschen, dem Wolf kein Mensch zu sein.
Wer so denkt, versteht unseren Artikel 1 GG nicht und daher auch nicht, was Gewaltlosigkeit oder Pazifismus bedeuten. Wer so denkt, führt Kriege, denn wer so denkt, sieht überhaupt keinen Wert im Leben.
Dabei ist das Leben ein wundervolles Geschenk
und unsere Erde ist erfüllt von diesem Wunder. Unsere Erde lebt, sie ist ein lebender Organismus und wir sind ein Teil davon. Es ist ein Geschenk und ich bin dankbar dafür, sie er-leben zu dürfen.
Ich frage mich, ob die Lupusmenschen immer so mit Geschenken umgehen.
Sie tun mir leid, denn sie leben nicht im Sinne von Leben. Sie existieren nur, ziemlich trist, gefühllos und taub und v.a. ohne die Magie. Manchmal wünsche ich mir auch mehr Begrenztheit, denn Leben bedeutet nicht nur Wunderschönes, es bedeutet auch Schmerz.
Momentan ist er akut – dabei würden Manche wohl sagen, „es gehe doch nur um ein Tier.“ Nein, er war unser Familienmitglied seit über 11 Jahren, unser kleiner Stern. Und er war fit und gesund, am Donnerstagvormittag tobte er noch ausgelassen mit unserem erst vor einem halben Jahr zugelaufenen Kater. Nachmittags ging es ihm plötzlich schlecht, also waren wir beim Tierarzt und er bekam Medikamente gegen seinen hier festgestellten Schnupfen. Wir waren zuversichtlich, dass es bald wieder besser wird, zumal er ja gerade erst (zumindest sichtbar) vor Stunden erkrankt war. Doch seine Zeit sollte sehr plötzlich zu Ende gehen. Am Freitagmittag schlief er für immer ein. Ich war bei ihm, als er ging.
Er verbrachte sein gesamtes Leben bei uns, ich glaube, es war ein gutes. Und mein Leben bereicherte er sehr. Die Adventszeit liebte er, besonders den Duft von den Tannennadeln und sein Plätzchen vor dem Holzofen. Heute ist der erste 1. Advent seit 12 Jahren ohne unseren kleinen Großen. Der Tag war sehr anders, sehr traurig. Ich hoffe, es geht ihm gut, dort wo er jetzt ist, und ich bin dankbar für jeden Augenblick, den wir zusammen erleben durften. Er war ein wunderbares Geschenk.
R.I.P., kleiner Stern ❤️
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