Neu: Wiesbadener Bündnis gegen Raketenstationierung

Veröffentlicht am 22. Februar 2025 um 02:12

Das erst vor knapp 3 Monaten gegründete Wiesbadener Bündnis gegen Raketenstationierung ist jetzt online!

Und: Aufruf zur bundesweiten Demo am 29. März 2025

Aus der Gründungserklärung:

"31 Menschen sind in Wiesbaden am 28.11. zusammengekommen und haben das Wiesbadener Bündnis gegen Raketenstationierung gegründet. Einige sind nirgendwo organisiert, andere z. B. in Friedensorganisationen, Gewerkschaften, kirchlichen Organisationen und Parteien bis hin zu SPD und Grünen. Zahlreiche weitere Interessenten haben ihre Mitarbeit zugesagt, waren aber am 28.11. verhindert. Die Initiative zu der Zusammenkunft ging von den DFG-VK Mitgliedern Jan Menning (Mainz) und Gerhard Strauch (Wiesbaden) aus.

Die Anwesenden eint die Sorge anlässlich eskalierender Kriege und den damit verbundenen Gefahren. Sie sehen große Risiken, wenn, wie von den USA geplant, 2026 Mittelstreckenraketen in Deutschland aufgestellt werden sollen. Wie bekannt wurde, sind die Befehlseinheiten bereits seit 2021 in Wiesbaden stationiert..."

Aus dem Selbstverständnis:

"Wir setzen uns dafür ein, dass Konflikte und Rivalitäten nicht militärisch ausgetragen werden. Kriege sollten erst gar nicht begonnen werden, und wenn sie schon begonnen wurden, schnell beendet werden. Das Ergebnis von Krieg ist immer das gleiche: Tod, Verwüstung, Vertreibung und unendliches Leid.

In Wiesbaden ist mit ca. 5000 US-Militärangehörigen das Hauptquartier der US-Armee für Europa, Afrika und Teile von Asien stationiert. Von hier aus werden viele Militäroperationen geplant und durchgeführt. Ebenso befindet sich hier ein Ukraine-Unterstützungskommando der NATO. Deshalb schließen wir uns dem Leitsatz des Ostermarschbündnisses Mainz/Wiesbaden an, der lautet „Krieg beginnt auch hier“.

Ab 2026 sollen US-Mittelstreckenraketen in Deutschland aufgestellt werden. Das Befehlskommando hierfür ist bereits seit 2021 ebenfalls in Wiesbaden angesiedelt. Einige dieser Raketen und Marschflugkörper können auch atomar bestückt werden. Sie haben eine enorme Präzision und Durchschlagskraft. Sie können bereits in ca. 10 Minuten Moskau erreichen. Anerkannte Fachleute des Militärs halten diese Waffensysteme für nicht erforderlich. Werden sie allerdings stationiert, eignen sie sich in einer Krisensituation für einen Erstschlag auf ein gegnerisches Land, was dann wohl Russland sein dürfte. Russland könnte nun versucht sein, der Vernichtung mit einem Präventivschlag zuvorzukommen. Zusammen mit dem Militärstandort Wiesbaden wäre dann auch die hier lebende Bevölkerung tödlich be- und getroffen. Verbunden mit der von der Bundesregierung gebilligten Stationierungsentscheidung ist zudem ein weiterer, beiderseitiger Rüstungswettlauf zu befürchten..."

Aus der Presse

Der Wiesbadener Kurier berichtete am 11.12.2024 über die Gründung:

"Wiesbaden. Seit Sommer dieses Jahres ist Wiesbaden ein Stück in den Blickpunkt der großen Weltpolitik gerückt. Denn bis Ende des Jahres entsteht auf dem Gelände der US-Armee in Erbenheim das neue Hauptquartier der Nato für die Unterstützung der Ukraine. Hier sollen dann Waffenlieferungen in das Land koordiniert werden und auch ukrainische Soldaten ausgebildet werden. Seit 2021 befindet sich zudem in Kastel das 56. Artilleriekommando der US- Armee. Unter dessen Kontrolle sollen bis 2026 Mittelstreckenraketen in Deutschlands stationiert werden – darunter auch neue Hyperschallwaffen, die innerhalb weniger Minuten Ziele in Russland erreichen könnten..."

Aufruf zur Demo in Wiesbaden

Liebe Friedensfreunde,

das Wiesbadener Bündnis will "mit Podiumsdiskussionen, Pressemitteilungen und Infoveranstaltungen über den Militärstandort Wiesbaden informieren und mit Kundgebungen, Demonstrationen, Petitionen und Stellungnahmen gegen ihn protestieren. Es wünscht sich, dass immer mehr Menschen aus der Region die Gefahr erkennen und aktiv werden, bis die Stimmen laut genug sind, um Gehör zu finden, und die Stimmen der Vernunft sich durchsetzen."

Beteiligt Euch und setzt ein Zeichen für Frieden!

Die erste Großdemo ist am 29. März 2025 in Wiesbaden geplant und es wird deutschlandweit dazu aufgerufen:

Keine neuen US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland, Befehlskommando in Wiesbaden auflösen,  Friedensgebot der Hessischen Verfassung einhalten!

Auftaktkundgebung 12 Uhr Hauptbahnhof Abschlusskundgebung 14.30 Uhr Kranzplatz

"Die Gefahr eines weltumspannenden Krieges ist derzeit so groß wie noch nie. Es besteht die reale Möglichkeit, dass wir in den atomaren Abgrund taumeln oder Opfer eines konventionellen Krieges werden. In dieser Situation sollen ab dem kommenden Jahr US-Mittelstreckenraketen in Deutschland stationiert werden. Gesteuert werden sollen sie über den Militärstandort Wiesbaden und eine Kommandozentrale im Stadtteil Mainz-Kastel.

Es sind Erst- und Enthauptungsschlagswaffen. Sie erhöhen die Kriegsgefahr und gefährden den Frieden. Die geplante Stationierung steht damit nicht im Einklang mit dem Friedensgebot in Artikel 69 Hessische Verfassung. Mit Hyperschallraketen kann in ca. 10 Minuten Moskau getroffen werden. Umgekehrt können in derselben Zeit russische Raketen als Erst- oder Gegenschlag hier einschlagen. Wegen der hohen Geschwindigkeit der Raketen kann es leicht zu Fehlreaktionen kommen, denn bei einem Alarm bleibt keine Zeit für eine überlegte Entscheidung.

Die am 10.7.2024 verkündete Zustimmung der Bundesregierung zur Stationierung erfolgte ohne jede vorherige öffentliche und parlamentarische Diskussion. Abrüstungsverhandlungen und ggf. ein Stationierungsmoratorium sind nicht vorgesehen.

Wir fordern:

- Die Stationierung von Mittelstreckenraketen in Deutschland zu unterbinden

- Das US-Raketenbefehlskommando in Mainz-Kastel abzuziehen und weder dort noch anderswo in Deutschland zu stationieren

- Das Projekt zur Entwicklung eigener europäischer Mittelstreckenwaffen (ELSA) zu stoppen

- Verhandlungen über eine Neuauflage des INF-Vertrages anzustreben, der von 1988 bis 2019 Mittelstreckenraketen in Europa verboten hat

- Kriege und Konflikte diplomatisch statt militärisch zu lösen

- Weltweit für eine sichere und friedliche Zukunft einzutreten, auch in Zusammenarbeit mit politischen Gegnern und Konkurrenten

Wir richten unsere Forderungen an alle zuständigen Entscheidungsträger auf kommunaler, Landes- und Bundesebene.

Weitere Infos demnächst..."

Lieber Jan und liebe Wiesbadener,

Ihr seid spitze! Vielen Dank für Euer so wichtiges Engagement und ganz viel Erfolg!


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